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Bundesrat Christoph Steiner (FPÖ, Tirol): Herr Vizepräsident! Frau Minister! Sie haben mir da jetzt eine kleine Steilvorlage gegeben, weil Sie davon geredet haben, wir seien immer noch unrühmlicher Erster oder so etwas beim Flächenverbrauch und beim Zubetonieren, beim Bäumefällen und so weiter, und da brauche es die Grünen, damit es in Österreich besser wird und das nicht mehr passiert.

Ich bin mir nicht sicher, ob Sie Frau Janine Bex kennen. Die wird hier herinnen nicht vielen etwas sagen. Etwas Besonderes versäumt habt ihr auch nicht, wenn ihr sie nicht kennt. (Bundesrat Schreuder: Ach so! Es ist Wahlkampf, Innsbruckwahlkampf!) Das ist aber, scheint es, die stellvertretende grüne Klubobfrau im Innsbrucker Gemeinderat. (Bundesrat Schreuder: Ja, das wird eine Wahlkampfrede!) Diese gute Dame – beruhige dich, Schreuder!; ich erkläre es dir jetzt (Bundesrat Schreuder: Ich bin ganz ruhig!) – hat in Innsbruck für ihr neues Domizil, eine kleine, aber doch feine, in Zukunft dann hergerichtete Villa, mitten im Innsbrucker Wald Stadtwald roden lassen. Warum lässt man den Stadtwald in Innsbruck roden? – Weil es noch keine Zufahrt gibt, und damit die Grüne Janine Bex dann toll mit ihrem SUV zu diesem Haus im Wald, im Grünen zufahren kann, lässt man Bäume fällen.

Sie von den Grünen, Sie tolle Frau Naturschutzministerin erklären uns hier, dass wir keine Bäume mehr fällen sollen. Ausgerechnet Sie von den Grünen, die ständig Wasser predigen und Wein nicht nur trinken, sondern in Mengen hinunterkübeln, wie wir vom Vizekanzler wissen (Heiterkeit bei Bundesrät:innen der FPÖ sowie des Bundesrates Schwindsackl), belehren uns bezüglich Baumfällungen.

Jetzt erkläre ich Ihnen einmal, worum es geht. Aufruhr in Tirol, schreibt die „Kronen Zeitung“, die nicht uns nahesteht, sondern, sagen wir einmal, sehr regierungskonform in den letzten Jahren berichtet hat:Warum rodet eine Grünen-Politikerin Hunderte Quadratmeter Wald? Große Aufregung in Innsbruck: Eine ehemalige Berghütte im Stadtwald soll zur luxuriösen Residenz werden – diese gehört ausgerechnet der Grünen-Politikerin Janine Bex. Die Grünen verteidigen das Bauvorhaben jedoch. (Oh-Rufe bei der FPÖ.) Eine ehemalige Berghütte auf der Hungerburg im Innsbrucker Stadtwald wird zu einem luxuriösen Wohnsitz umgebaut. Die Behörden haben einer bekannten Grünen-Politikerin alle Genehmigungen dafür erteilt. – Zitatende.

Na ja, welch ein Wunder, dass die Behörden in Innsbruck mit einem linksgrünen Willi für die Grünen die Rodungen im Stadtwald bewilligen!

Ihr seid so falsch, hintertrieben und verlogen, dass es die Haut in dieser Republik kraust. (Beifall bei der FPÖ.)

Vizepräsident Dominik Reisinger: Herr Kollege Steiner, ich würde wirklich darum ersuchen, Bedacht auf die Ausdrucksweise zu nehmen. – Danke.

Bundesrat Christoph Steiner (fortsetzend): Sie können mich natürlich um alles bitten, Herr Vizepräsident.

Wissen Sie aber, Frau Gewessler, was mich bei Ihnen am meisten aufregt? Schauen Sie einmal her, weil ich Ihnen gerne in die Augen schaue, wenn ich mit Ihnen rede! (Zwischenbemerkung von Bundesministerin Gewessler.) Wissen Sie, was mich am meisten aufregt? – Sie belehren andauernd die österreichische Bevölkerung (Beifall bei der FPÖ), Sie stellen sich hin und belehren die österreichische Bevölkerung. Sie sind jene Dame, die in Zeiten einer Teuerung, einer Inflation, die so hoch war wie noch nie, eine CO2-Steuer eingeführt hat, die NoVA erhöht hat, die Bevölkerung mit ihren wahnsinnigen Ideen, mit Steuererhöhungen massiv belastet hat und uns die ganze Zeit hier herinnen, aber auch draußen alle belehrt.

Und dann haben Sie Politiker in der eigenen Partei, Verantwortungsträger in Innsbruck, die einen halben Innsbrucker Stadtwald roden, damit sie mit ihrem SUV gführig in die Villa kommen.

Wissen Sie was? Sie sollten sich in Grund und Boden schämen. (Beifall bei der FPÖ. – Bundesrätin Hauschildt-Buschberger: Jetzt reicht es einmal!)

Sie waren nie Parlamentarierin, und hoffentlich sind Sie es dann auch nicht mehr. (Bundesministerin Gewessler: Ich war ...!) – Ja, zwei Tage lang. (Bundesministerin Gewessler: Länger!) Ich erwarte diesen Tag sehr, an dem Sie nicht mehr hier sitzen und endlich dort sind, wo Sie hingehören, nämlich außerhalb dieses Parlaments in Österreich. – Danke. (Beifall bei der FPÖ.)

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